Der Tag beginnt früh, es gibt mal wieder Müsli zum Frühstück. Ich hab erstaunlich gut geschlfen. Den Energydrink hab ich mir für später aufgehoben. Es war allerdings sehr kalt. 6 ˚C hat es gehabt. Also hab ich nach dem Müsli schnell meine Sachen gepackt und bin losgefahren. Eine lange Etappe lag vor mir.
Auf dem Weg ist mir ein Haufen grasender Gänse begegnet. Ich hab sie eine Weile beobachet, eine kleine Pause gemacht und bin dann weitergefahren. Es ist ein herrlicher Tag mit viel Sonnenschein. Die anfängliche Kälte ist mit dem Aufgehen der Sonne schnell verflogen.
Sehr früh in der Etappe hab ich schon die schwierigste Steigung hinter mir. Ich hab nämlich ein bisschen umgeplant. Anstatt quer über das Mittelgebirge zu fahren führt mein Weg jetzt außenherum. Das sind zwar einige Kilometer mehr, dafür fast keine starken Steigungen. Die neue Route hat mich über Düsseldorf geführt, wo es einen richtig tollen Radschnellweg gibt. Die Navigation wollte dann aber von mir, dass ich mit dem Aufzug von der Brücke herunterfahre. Mit nur einem Farrad kein Problem, aber mein Gespann war etwas zu lang für den Aufzug. Und durch die improvisierte Anhängerkupplung kann ich den Anhänger auch nicht mal schnell abmachen. Aber ich bin dann einfach noch ein bisschen auf dem Radweg weitergefahren und dann gab es auch eine Stelle bei der ich herunterfahren konnte.
Ich hatte irgendwann hunger. Also hab ich mich an den Wegesrand gesetzt und was zum Essen gemacht. Es gab noch ein paar von den Kartoffeldingern zum Anbraten. Die Ersten gabs mit Pesto und den Letzten mit Apfelmus. Dazu gab es den Energydrink. Der hat dann doch ganz gut geholfen. Auf der Weiterfahrt bin ich bei einem Rewe vorbeigekommen wo ich nochmal zwei von den Energydrinks für die nächsten Tage mitgenommen hab. Außerdem noch ein bisschen Süßkram. Ich bin ja schonmal dort. Beim Zurückgehen zum Fahrrad ist mir dann dieser Parkplatz aufgefallen. Da waren ein paar Eltern-Kind-Parkplätze und ganz links stand ein Schild: "Kunden mit Bier". Da hatte beim Rewe wohl mal jemand einen Clown zum Frühstück.
Beim überqueren von Krezungen mit dem Fahrrad hat es mich ja schon immer gestört, dass ich meistens nicht weiß wann die Ampel auf Rot schält und ob ich noch drüber komme oder bremsen soll. In Düsseldorf haben die Ampeln dafür extra eine Gelbphase. Bei größeren Kreuzungen ist die auch mal zehn Sekunden lang. Aber wenn sie gelb wird und man ist noch nicht bei der Ampel kann man gemütlich ausrollen lassen. Sowas hätte ich in Karlsruhe auch gern.
Meine Route führt mitten durch Köln. Das hab ich zum Anlass genommen auch mal den Dom zu besuchen. Der ist ganz schön groß. Und da sind ganz schön viele Leute gewesen. Aber jetzt kann ich sagen: Ich war mit dem Fahrrad beim Kölner Dom. Aus Köln wieder herauskommen war dann aber so eine Sache. Das ist richtiger Großstadtjungel. Da waren so viele Fußgänger unterwegs dass zum Teil fast kein Forwärtskommen mehr möglich war. Nach einer gefühlten Ewigkeit hab ich es dann aber geschafft und war aus der Innenstadt raus.
Als ich aus Köln raus war kam mir eine Idee: Da ich letzte Nacht schon draußen ohne Zelt geschlafen hab und das Wetter toll ist dachte ich, wieso mir den Stress machen um rechtzeitig beim Campingplatz zu sein? Ich kann mir doch auch irgendwann ein schönes Plätzchen suchen um zu schlafen wenn ich keine Lust auf Fahrradfahren mehr hab. Seit dem Moment bin ich sehr viel entspannter unterwegs. Das ist schon ein tolles Gefühl. Nach der nächsten Etappe übernachte ich aber wieder auf dem Campingplatz. Erstens sollte ich mal wieder duschen und zweitens sind die Leute dort voll nett. Ich bin dann also gemütlich weitergefahren.
Da Brücken über den Rhein eher selten sind und ich auf die andere Seite musste habe ich die Fähre genommen. Über den Rhein ist das etwas günstiger als nach Norderney. Da hin kostet es 18 Euro eine Fahrt. Über den Rhein kostet es nur 1.20 Euro. Aber die Fahrt ist ja auch ein wenig kürzer.
Kurz nach der Fährfahrt hab ich mich an einen ruhigen Platz gesetzt und was zum Essen gemacht. Ich hatte viel Hunger. Es gab die letzten zwei Kartoffelteile mit Spiegelei. Wobei das erste Spiegelei nix wurde, da hab ich halt dann Rührei draus gemacht. Es war trotzdem lecker. Gewürzt hab ich das mit meiner üblichen Würze. Zum Nachtisch gabs einen leckeren Obstsalat mit Müsli.
Ich bin dann noch weitergefahren bis so um 24 Uhr. Jetzt hab ich hier ein Platz zum Schlafen. Ruhig ist es hier leider nicht, da hin und wieder ein Güterzug durchdonnert. Aber ich hab ja was für in die Ohren. Jetzt wird mir langsam kalt. Ich kuschle mich jetzt also in meinen Schlafsack und schau noch ein bisschen in die Sterne.